Hochfeiler

(3.510 m)

am

vom 26.08. - 29.08.06

Teilnehmer: Anton, Martin, Dango, Erwin

Nachdem wir letztes Jahr keine größere Tour gemacht hatten, wollten wir in diesem Jahr wieder für einige Tage in die Berge fahren. Leider spielte das Wetter nicht so mit. Die ursprünglich geplante Tour - zur Vorfelderhütte auf 1.610 m mussten wir wegen der schlechten Wetterverhältnisse absagen. Bis zur Abfahrt wussten wir noch nicht, in welche Richtung es gehen sollte.

Am Samstag, den 26.08.06 wurde ich als erster von Martin abgeholt. Gegen 4.45 Uhr kamen wir bei Anton an, wo wir unseren obligatorischen Cappuchino zu uns nahmen. In langen Überlegungen und umfangreichen Diskussionen - die auch noch im Auto andauerten, entschieden wir uns für den Hochfeiler in Südtirol. Gegen 6.30 Uhr holten wir Django von Zuhause ab - der nach einer Nachtschicht nur kurz geduscht hatten und wohlgelaunt war.
Die Nachricht, dass wir jetzt doch eine etwas größere Tour vor uns hatten, trug nicht gerade dazu bei, die Laune von Django zu verbessern.

Nach ca. 4,5 Stunden kamen wir im Pfitschtal - genaugenommen in Stein an. In Stein selber dass ich glaube mal nur aus zwei Behausungen besteht und davon eins als Wirtshaus dient tranken wir noch einen schnellen Cappuchino.


Danach ging es zur dritten Kehre der Pfitscherjochstraße zu unseren Ausgangspunkt. Der angekündigte Parkplatz stellte sich als sehr kleine Stellfläche heraus. Mit großem Können parkte Martin unser Expeditionsfahrzeug, dass in diesem Jahr ein silberfarbener Ford Mondeo mit Bio-Diesel-Antrieb war. Dieses Fahrzeug sonderte sehr eigene Abgase ab, die sehr stark an frittierte Pommes erinnerten.

Der Parkplatz liegt auf ca. 1.700 m. Nachdem wir unsere Rucksäcke - bei Django hatte der Rucksack die Ausmaße eines Kinderrucksackes - geschultert hatten, ging es unserem Ziel - der Hochfeilerhütte auf 2.710 m entgegen.

Um 13.00 Uhr waren wir abmarschfertig. Der Aufstieg war mit ca. 3,5 Stunden angegeben. Da wir jedoch Django mit kleinem Gepäck bei uns hatten, veranschlagten wir ca. 5 Stunden für den Anstieg auf die Hochfeilerhütte auf 2.710 m.

Den Wanderweg 1 folgend überqueren wir als ersten den Pfitschbach. Dann auf einem schmalen Weg in Serpentinen erklimmen wir die ersten 300 Höhenmeter. Bereits nach kurzer Zeit - wir hatten eigentlich schon lange darauf gewartet - beschwor Django bereits alle Heiligen. Nach ca. einer Stunden machten wir unsere erste Pause. Bereits hier hatte man einen wunderschönen Blick ins Pfitschtal das rechts durch den Hochwart (3.068 m) eingefasst wird.

In etwa 2.000 m lassen wir die üppige Vegetation hinter uns und kommen nun in etwas kargeres Gelände. Der Weg schlängelt sich in stetiger Steigung am Hang entlang unserem Ziel entgegen. Nach ca. 3 Stunden sehen wir in der Ferne den Gliederferner Gletscher mit den Hohen Weißzint (3.371 m) am Ende.

Das Wetter ist weiterhin gut zu uns. Es weht ein leichter Wind, es ist bewölkt aber trocken. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir die Hütte auf 2.710 m. Die Hütte selber überraschte uns mit sehr netten Hüttenbetreibern, sehr schönen und sauberen Zimmern und einem sehr guten und vor allem üppigen Essen.

Nachdem wir unser Quartier bezogen hatten, lassen wir den ersten Abend gemütlich ausklingen. Leider sehen wir auch, dass das Barometer immer weiter fällt und für den morgigen Tag kein gutes Wetter ankündigt.

Nach einer nahezu durchwachten Nacht war unser erster Blick vor die Hütte. Leider war das Wetter nicht einladend. Es war kalt, sehr windig, nebelig und es hagelte immer wieder. Wir nahmen gegen 7.00 Uhr unser Frühstück zu uns. Nachdem einige andere Gäste bereits in Richtung Gipfel gestartet waren, entschieden wir uns ebenfalls zu gehen. Django entschuldigte sich und blieb im Basiscamp.

Hinter der Hütte führt ein seilversicherter Anstieg auf ein Plateau. Danach ging es auf den Ostgrad, den man bis zum Gipfel nicht mehr verlassen sollte und das aus gutem Grund. Ein kleiner Fehltritt und es geht ca. 300 m in die Tiefe - direkt auf den Gletscher.

Leider wurde das Wetter immer schlechter - von Null-Sicht bis zum Sonnenschein hatten wir das komplette Programm. Nach ca. 1 Stunde kamen uns einige Bergsteiger entgegen, die sich gegen einen Gipfelanstieg entschieden hatten. Knapp über 3.000 m machten wir auch kehrt. Das Wetter war einfach zu schlecht und man hatte schon Probleme, den Weg zu finden.

Gegen 10.30 Uhr waren wir wieder auf der Hütte - enttäuscht natürlich. Um nicht den ganzen Tag auf der Hütte zu verbringen, entschieden wir uns für eine Tour zur Edeltrauthütte. Der Weg führte über den Gliederferner Gletscher. Obwohl der Hüttenwirt die Gletscherüberquerung ohne Seil als völlig gefahrlos beschrieb, traute ich der ganzen Sache nicht ganz. So gingen nur Martin und Toni ungesichert über den Gletscher und folgten den Weg hinauf zur Weiszintscharte auf knapp 3000m. Ich kehrte wieder um und verbrachte ruhige 2 Stunden in der gemütlichen Hütte.

Am späten Nachmittag waren Martin und Toni wieder wohlbehalten von ihrer Tour zurück.
Den restlichen Tag und vor allem den Abend verbrachten wir mit Kartenspielen, essen und trinken.

Am nächsten Tag machten wir vor Sonnenaufgang eine kleine Morgenwanderung und genossen den herrlichen Wintermorgen in den Bergen. Nach dem Frühstück ging es um 8.30 Uhr dem Tal entgegen. Um 11.30 Uhr waren wir wieder am Parkplatz. Zum Abschied hinterließ unser Expeditionsfahrzeug eine enorme Rauchwolke die mit Sicherheit wieder nach Pommes duftete. In Sterzing legten wir eine kleine Pause auf einen Cappuchino ein.

Um 13.00 Uhr ging es von Sterzing auf die Autobahn. Vor München machten wir eine längere Pause auf einen Autobahnrastplatz. Neben Geräuchertem, Brot, Hanutas und Cola gab es noch eine kleine Zusatzshow für uns. Just in dem Moment führte die Bundesautobahnpolizei eine Überprüfung von LKW`s durch. So verbrachten wir fast 1 Stunde auf den Parkplatz. Gegen 18.30 Uhr waren wir wieder zuhause.


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