Großvenediger
vom
07.07.2001 - 10.07.2001
Teilnehmer: Django, Erwin, Martin, Toni
Nach einer Vorbereitungszeit von fast 10 Jahren und einenm gescheiterten Versuch 1999, versuchten wir 2001 endgültig auf den Gipfel des Großvenedigers zu kommen.
Wir trafen uns am Nachmittag in Prägraten mit Anton und Django, die aus Italien angereist waren. Nach einen deftigen Abendessen im Groderhof am Samstag abend ging es zeitig ins Bett, denn wir hatten ja schließlich in den nächsten zwei Tagen einiges vor.
Am Sonntag sollte es zeitig losgehen. Nach einem guten Frühstück, packten wir so gegen 7:00 Uhr unsere Sachen und fuhren zum Parkplatz auf dem Groderhof, denn von dort, sollte unser großes Abenteuer starten.
Das erste Teilstück auf dem Weg zur Johannishütte war steil, aber gut ausgebaut. Nach guten 2 Stunden Fußmarsch, vorbei an Lawinenüberresten und Geröllfeldern, erreichten wir die Johannishütte. Hier legten wir unsere erste Pause ein.
Gut gestärkt machten wir uns dann auf zum Defreggerhaus. Die Gehzeit hierfür beträgt ca. 2,5 Stunden laut Wanderkarten. Der Weg wurde steiler und es ging größtenteils nur noch über Geröllfelder. Gleichzeitig ging unsere Kondition zu Ende und so kam es, daß wir erst nach 4,5 Stunden am Defreggerhaus waren. Nachdem wir unser Quartier bezogen hatten, machten wir erst einmal mit unserem mitgebrachten Essen Brotzeit (Geräuchertes), denn wir wußten ja noch von 1999, wie groß die Portionen auf dem Defreggerhaus waren.
Am Abend kam unser Bergführer Erwin zu uns und wir zwitscherten noch einige Enzian, bevor wir uns in das 4-Bett-Zimmer zum Schlafen verdrückten.
Am Montag um 5:00 Uhr nach einer kurzen Nacht war das Aufstehen geplant. Wir wollten ja schließlich schon früh auf dem Gipfel sein. Ein kalter Morgen mit ca. 5 cm Neuschnee erwartete uns. Ein klarer Tag mit herrlicher Fernsicht, einfach ein Kaiserwetter.
Nachdem wir unsere Gurte angelegt hatten, ging unsere Gruppe ein Stück aufwärts. Hier seilten wir uns an. Nach einem kurzen, felsigen Abstieg von ca. 100 m kamen wir auf dem Gletscher, der Dank der kalten Nacht sehr eisig und gut begehbar war.
Wir arbeiteten uns durch das ewige Eis hinauf, vorbei am Rainerhorn. Der Anstieg wurde etwas flacher. Nach einer kurzen Pause auf dem Rainertörl machten wir uns wieder auf den Weg zum Gipfel. Nach weiteren 30 Minuten waren wir endlich kurz vor dem, so lange ersehnten Gipfel. Uns trennten nur noch 200 m vom Ziel, diese sollten die Gefährlichsten sein. Das war der berühmte Gipfelgrat, ein 30 - 40 cm breiter Steig bis hin zum Gipfelplatau.
Sicher angekommen machten wir eine kurze Rast und genossen die herrliche Fernsicht bis zu 300 km. Nachdem wir alle unsere Fotos gemacht hatten, ging es unverzüglich wieder abwärts, denn wir wollten das Unterkühlen verhindern.
Wieder über den Grat, ging es abwärts zum Defreggerhaus. Jetzt konnte man schon die Kraft der Sonne merken. Es war mitlererweile schon 11:00 Uhr und der am Morgen noch feste Gletscher begann aufzusulzen. Wir sanken immer tiefer ein (abwärts geht's ja noch). Zurück am Drefreggerhaus tranken wir noch eine Runde und wir machten uns dann wieder auf den Weg zur Johannishütte. Weiter ging es abwärts zu unserem Auto. In der Pension Enzian duschten wir und nahmen in Prägraten unser Abendessen ein. Am nächsten Morgen fuhren wir in die Heimat zurück. Dies war mit Sicherheit nicht der letzte Alpengipfel in unserem Leben !!!
Text:
Martin Schnupfhagn
Bilder:
Erwin Hecht und Martin Schnupfhagn